Der Einkaufswagen steht bereit ...

Poetry Slam

Satirisches Allerlei

Erst ist es bitterkalt, dann wieder lau. Der Wind pfeift und treibt die Wolken an, sich zu ergießen. Und plötzlich erstrahlt die Welt Blütenweiß, wie mein Laken, auf dem ich seit Tagen hin und her rutsche. Die Wärmflasche blubbert, und ich niese und schnupfe, ich fiebere und schüttle mich im Wechsel wie Mutter Natur eben. Darüber hinaus knurrt mein Magen, unüberhörbar. Und der Kühlschrank gähnt. Im selben Augenblick summt mein Telefon.

"Ach, du bist mir grade recht, Schatzi", krächze ich, "bitte kauf doch etwas ein."

"Ja", raunt Schatzi mir ins Ohr. "Was soll ich denn besorgen?"

"Puh, so auf die Schnelle? Ääähm... weißt, ich schreib ´s auf und sende dir´s per WhatsApp."

"Tschüüssii, bis gleich", säuseln wir uns entgegen.

„Zum Einkaufen“ tippe ich auf der niedlichen Tastatur meines Telefons und überlege, mit welchen Leckereien mein Heißhunger sich zufrieden gäbe. Doch einfach eine Liste zu erstellen, zeigt sich als zu profan, also beginne ich spontan zu reimen. Und das besänftigt obendrein meinen leeren Magen.

Meine Liste

rasch notiert

Obst, Gemüse

unberührt

das heißt: Bio

auf dem Teller

ohne Gift

Geschmacksaufheller

nur mit Liebe

prall die Trauben

und die Birnen

ohne Raupen