Unwiederbringlich?
Ich erwachte, blinzelte, denn das grelle Morgenlicht blendete mich. Verschlafen beugte ich mich zur Uhr, die auf dem Nachtschränkchen ihren Takt der achten Stunde entgegen schlug. Sogleich zwangen mich Morpheus Arme erneut in einen tiefen Schlummer.
Der Vormittag rückte näher und die Sonne höher; sie kicherten durch die Fenster. Beide flüsterten sie mir abwechselnd ins Ohr und streichelten mein Gesicht. Mürrisch zog ich die Decke über den Kopf, während sich die Neugierde ankündigte, um die Lebensgeister in mir zu wecken. Ich räkelte mich und gähnte; ich streckte mich und starrte, ... starrte und gähnte ... und starrte an die Decke.
Plötzlich erleuchteten niedliche Rhomben an den Wänden, die sich wie Maschen aneinander kettelten. Sie entzündeten sich zu einem Blaufeuer, das einem schwebenden Wolkennetz glich. Wohin ich auch sah, es funkelte überall. Immer wieder schloss und öffnete ich meine Augen und prüfte, ob dieses Lichtgitter eine Einbildung sei.
Aber nein, tatsächlich erfüllte es das gesamte Zimmer. Dann setzte ich mich auf und staunte. Je mehr ich dem Staunen verfiel, desto rascher verblasste das Gebilde.
Ungläubig rieb ich mir die Lider, stutzte einen Atemzug lang und huschte ... unter die kalte Dusche.
Doreen Malinka
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