Auszug aus dem Buch "Pro Lyr"
Gezeiten
der Leidenschaft
In Meereswogen zerfließt der Himmel
wie Lavabäche, die Pech durchdringen.
Ein Teppichfeuer - schier undurchsichtig,
verbirgt das Geheimnis der Finsternis.
Es strömt stete und wispert mit dem Wind
und stößt sich an steinsandigen Ufern.
Während Luna nackt ins Gewebte sinkt,
paart sich ihr Glanz mit erhabener Kühle.
Vom Bade beschwipst, entsteigt sie dem Flor,
betritt flink die unsichtbaren Stufen.
Auf gleißenden Kufen, ihrem Gewand,
hebt sie sich empor - wie aufgezogen.
Sie schaukelt mondän, gleichsam galant,
fern oben am Zirkussternenaltar,
bis der blutende Morgen, ihr Erzgemahl,
sie in seiner Leidenschaft ertrinken lässt.
Doreen Malinka
ღ A U S Z E I T - Z E I T E N L O S ღ
Liebe Freunde/innen, liebe Leser/innen,
der Mai neigt sich dem Ende.
Mit beschwingten Schritten nähert sich
die Sommersonnenwende. Und der Juli umwirbt
und betört seine Juno, damit er sie liebkosen kann.
Und ich?
Ich reise in die Auszeit, die zwar
nicht ganz dem Einsiedlerdasein gleicht,
jedoch ziehe ich mich aus dem Großstadtrummel
zurück, um die für mich schönste Jahreszeit
aus einem anderen Blickwinkel
erleben zu können.
Das Fotografieren, Radfahren, Schwimmen,
Tanzen, Schreiben, Wandern, Klettern oder
das Sonnenbaden sowie viele andere Dinge mehr
oder auch gar nichts zu tun,
bringen mich mir selbst nahe.
Und zwischendrin?
Mit reizvollen Meeresblicken
und vielen kretischen Handküssen
im Abenteuerflair winke ich Euch zu.
Ich wünsche Euch ebenso einen
zarten und bunten
Frühlings-Liebes-Reigen,
beherzt, scherzend, berauschend,
ein viel Zeit-für-sich-haben,
wiegende Lichtströme bei Tag und Nacht,
damit sie Euch verzücken und ganz und gar einhüllen mögen.
Eure Doreen ღ
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E.Rasmus (Freitag, 29 Mai 2015 01:21)
Da muß ja die Sonne strahlen
bei so viel Herzlichkeit ins Herz,
selbst wenn sie sich
in hiesigen Gefilden
auch hinter Wolken
gern vielleicht versteckt.
Na dann,
frohen Sinnes
eine erlebnisreich entspannende Auszeit
auf der Sonnenseite
für Dich, liebe Doreen
und Deine Begleitung
Doreen Malinka (Freitag, 29 Mai 2015 13:21)
Lieber E.Rasmus,
ja, auch wenn die Wolkendecke die Sonnenstrahlen verdecken sollte, scheint sie doch.
Dieser Gedanke macht das Herz leichter im Entspannt- und auf Distanz sein.
Neues entfaltet sich und Verbrauchtes löst sich.
Wie wunderbar.
So danke ich Dir - auch im Namen von Lutz -
und wünsche Dir ebenso eine sinneserfüllte, warme und sprießend aufstrebende Frühlings-Sommerzeit.
Dabei denke ich gerade an Dein letztes mir gesandtes Gedicht.
Herzliche Grüße
Doreen
Sehen und sein
Was ist das Leben, ein Gedicht?
Sag, wieviel Strophen hat es?
Erfüllt von Schatten, mehr als Licht,
Ein Traum auch, der dir viel verspricht
Im Sog des Riesenrades.
Und meintest du von oben her,
Nicht bloß zu seh‘n, was ist,
Zieht es dich schnell zur Wiederkehr
Nach unten, wo du um so mehr
Suchst dich - weißt wer du bist?
Die letzte Strophe ohne Wort,
Ein anderes Gedicht,
Ist wie ein Ast, am Baum verdorrt.
Doch sprießet nach, vielleicht nicht dort,
Ein Reis - strebt nach dem Licht.
E.Rasmus.