Es ist angerichtet

       

Poetry Slam à la Satire 11:11 Uhr

 

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Es ist angerichtet

 

 

Sind beim Dichten und Gestalten

Ja, beim Schreiben, Recherchieren

Meine Texte zu verwalten

Und dazu zu redigieren

 

Stundenlang - ganz ohne Murren

Meine Nerven angespannt

Knurrt mein Magen, so als surrten

Hummeln an der Innenwand

 

Und mein Blick schweift hoch zur Uhr

Denn es tönt in kurzer Leier

Auf dem Schrank der Gong in Dur

„Sechs Uhr dreißig“, kehlt die Feier

Abends durch die Zimmerflur

 

ach, nun spür´ ich diese Leere

Hunger, Durst stehn auf dem Plan

Wo bleibt meine Küchenmähre?

Ist sie mir doch zugetan

 

Und ich drehe mich im Kreise

Lass die Texte alle ruhen    

Schnurstracks steht in mir zur Seite

Meine Minna in den Schuhen

 

Schweift mein Blick jetzt in die     Truhe

Kraut und Rüben, Eier - große

Kokosöl, Weißwein "bravoure"

Champignons zur Currysoße

für die scharfe Lauchbouillon

 

Lorbeer, Kümmel, Salz, Piment

Auch Wachholder, dieser Süße

Werden mit dem Kraut vermengt

Und es gart in erster Güte

 

Mit dem Pfeffer aus der Mühle

Während  Kokos, Zwiebel, Knoblauch

Frisch die Pilze aus der Tüte

Und der Thymian obendrauf

 

 

 

In der Pfanne deftig schmoren

Köcheln Möhren mit Kartoffeln auf

Und es klingelt in den Ohren:

„Leg die Eier in den Wasserlauf!“

 

Ziern sie sich am Tellerrand  

In der Mitte zum Platzieren

Ganz willkürlich und apart

Köstliches zu dekorieren

In dem Stile: à la carte ...

 

Erd-Äpfel in Schal und Mantel

Kokos-Thymian, braune Kappen

Freche Rübchen, die im Bandel

Sich im Sauerkraut ertappen

 

scharfe Eier, oh Pardon

Hüpfen nackt, so ohne Scharm

In die Curry - Weinbouillon

Mitten in den Sauerrahm

 

Lechzt mein Gaumen schon im Fieber

Eingetaucht in Kräuterwunder

Ungeduldig, ich Kaliber

Schlinge ich die Speiß hinunter

Schwuppdiwupp, im Maße munter


Satt und friedlich mit Behagen

Reck ich mich in meinem Speck

Später dann lieg ich im Argen

Mit dem Kraut in meinem Bett

 

Stundenlang – ein Grummeln, Murren

Sind die Nerven angespannt

Bläht mein Magen, so als surrten

Hummeln an der Innenwand

 

Und mein Blick schweift matt zur Uhr

Denn sie tönt in langer Leier

Auf dem Nachtschrank schrill in Dur

„Sechs Uhr dreißig“, kehlt sie heiter

Morgens in mein müdes Ohr

 

 


Doreen Malinka

 

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