Komm, lieber Mai, ...
nimm deinen Lauf.
Du schnappst nach der Gleiße,
verdünnst die Kühle,
säuselst durch lindes Laub.
Grün flirrt dein Hauch.
Er färbt sich mit Launen
und plötzlichen Flausen,
wechselt das Antlitz
bis in den Abend.
Unersättliche viele Male.
Du Mai, stirbst in der Wonne,
gebärst dich des Nachts.
Ferne der Freude, zu hoffen,
mich zu erwärmen,
dir anzuvertrauen?
Der Wind verschluckt
deinen Atem,
verdaut ihn im Grauen,
in der breiten Schleppe
der Wolkentracht.
O, Nachtigalle, erhellst du
das Dunkel im Tau,
das Schnalzen des Mondes,
betörst du deinen Frühling.
Nichts beirrt dich.
Die Himmel ziehen
und verklären die Aussicht;
der Mai bettet sich
Stimmenlos in deinem Nest.
Er lauscht dir, wie ich.
O, Nachtigalle!
Süße schwängert die Kehlen.
Mein Herz trommelt den Takt.
Mai pulsiert in den Adern.
So sinken wir morgens
in den Schlaf.
Doreen Malinka
Doreen Malinka (Dienstag, 26 April 2022 09:17)
Poesie umgarnt die Borke
Welche eine Amsel schickt
Und ein Garten in der Krone
Grünt, gekämmt vom Frühlingswind
Doreen Malinka