Haiku
Die Sonne duftet,
tanzt auf Dächern in Straßen.
Fenster spiegeln blau.
Zuhause
Die Sonne weicht das Dunkel auf
Hinfort ins hohe Alpenland
Nach Brandenburg, dem Urstromlauf
Posiert der Lenz - dem März verwandt
Mit Gräsern, Bäumen, Unterholz
Krokussen wilder Heide
Narzissen gelb und Tulpenstolz
Und Hyazinthenknospen, weiße
Er kost das Blau tags klarer Weite
Die Felder früh am Morgen zart
Die Nacht in dunkelblauer Seide
Verwebt die Sterne, mondvernarrt
Er funkelt grell und tanzt possierlich
Er reift zu Röcken, blütenreich
Schwingt die Garderobe unmanierlich
Dass er der Brunst des Widders gleicht
Gar unverblümt verleibt er ein die Weile
Sie kleidet ihn, er sprießt heran
Forsch hörnt er sich - gewisse Eile
Zum Zwilling, der den Stier verbannt
Er krönt sich mit dem Maigesang
Verzückt umgarnt das Licht die Wonne
Umschwärmt die Lust den Pollenglanz
Beim Niedergang der Junisonne
Ein letzter Akt enthüllt das Ende
Der Lenz besticht es folgenlos
Er scheidet mit der Sonnenwende
Und schwindet in des Sommers Schoß
Doreen Malinka
Britta Siemon (Mittwoch, 05 März 2025 07:45)
Ja ein tolles Gedicht wie immer....