Befreiung
Pappeln rascheln
Einer aufbegehrenden Garde gleich
Die am Feldrande breit
Dem brausenden Winde
Vergeblich auszuweichen scheint
Ihr Atem schreit
Dass Gänse fliehen
Und hinter dem Felde
Mit den Wolken ziehen
Ich liege im Gras
Lausche und blinzle
Zähle die Himmel
Die sich im Lichten
Zu Schatten verdichten
Und Welten begrenzen
Der Schlaf durchdringt mich
Bis sein Bruder mich weckt
Ich sitze im Donner
Fröstelnd - aufgeschreckt
Die Himmel
Sie haben sich verstrickt
Zum Leichentuch gestorbener Grenzen
Mit Fusel, einem Feuergebräu
Nach dem Gestern zu lechzen
Um dann in jenem Widerhallen
Endlich nun herniederzufallen
Doreen Malinka
Befreiung einmal expressionistisch
In dieser lyrischen Form schildere ich eine Befreiung als Naturereignis an einem warmen Nachmittag des Montags, denn ich hatte schon am Morgen in und an mir jenes Loslösen erleben dürfen.
Dennoch ist dies kein Phänomen, dass sich Dinge, Situationen, Handlungen, Personen oder auch Gedanken wiederholt aufzeigen. So steht doch alles in Zusammenhang zueinander.
In meinem Falle war es nicht das erste Erlebnis dieser Art. Doch, weil es mich in seiner Intensität körperlich sehr beanspruchte, war ich umso erstaunter, mich noch einmal in dieser Dramatik wiederzufinden; diesmal in einer Distanz dazu, die mir erlaubte, den natürlichen Prozess der Veränderung mit Erleichterung zu verinnerlichen.
Doreen Malinka
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E.Rasmus (Dienstag, 03 Juni 2014 18:53)
Soeben habe ich Deine Website geöffnet, liebe Doreen, und entdecke wieder eine gewisse Sinnverwandtschaft. Unabhängig von Deinem, recht dramatisch sich auflösenden Naturgeschehen, hatte ich den aus meinen Gedankenwolken fallenden Text entworfen und erlaube mir, ihn in dieser eben erwähnten Sinnverwandtschaft zur Besänftigung und pfingstsinnig grüßend, auszustreuen.
In der Hochzeit des Jahres
Weiß und rund, doch auch bizarr,
Schatten für den Tag.
Ruht bei Nacht, die keine war,
Selbst der Wind, der alte Narr,
Weil er sie so mag?
Ihre Silhouetten küren
Phantasievoll einen Traum.
Überdrüssig der Allüren,
Öffnen sich die Himmelstüren.
Regen fällt auf Gras und Baum.
Atem steigt, den Staub verschlingend,
Milchig in die Morgenluft.
Glockenblumen, leise klingend,
Sinnerleuchtend, Freude bringend,
Stäuben ihren Blütenduft.
doreenmalinka (Dienstag, 03 Juni 2014 19:36)
Lieber E.Rasmus,
vielen Dank für Deinen Einwurf, der mich wahrhaftig zerstreut und besänftigt hat. Es ist immer wieder schön Deine Gedichte zu lesen und nachwirken zu lassen.
Ich wünsche Dir und den Deinigen ebenso fröhliche Pfingsttage.
Herzlichst,
Doreen
elvi sschmitt (Dienstag, 03 Juni 2014 20:08)
sehr schön doreen ,wie immer ,lb gr elvi <3
doreenmalinka (Dienstag, 03 Juni 2014 23:07)
Ich danke Dir, liebe Elvi und wünsche Dir sonnige Pfingsten!
Liebste Grüße
Doreen
Horst Gute_Kunst (Mittwoch, 04 Juni 2014 16:37)
Danke für die Zeilen, die im Innen weilen und voll Froh_Sinn sind.
Horst
doreenmalinka (Samstag, 10 Januar 2015 01:27)
Lieber Horst,
ich danke Dir für Deine Resonanz.
Herzlichst,
Doreen